
Älter werden mit Dii Pörpl
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6. Mai 2025Ohne Einatmen kein Ausatmen
Schauen Sie noch täglich die Tagesschau? Lesen Sie noch «richtige» Zeitungen? (Nein, nicht
nur die Push-Meldungen auf dem Handy und die marktschreierische Morgenzeitung im ÖV!)
Denken Sie vielleicht, dass Achtsamkeit und politische Tagesaktualität nicht
zusammenpassen? Dass sich Meditation nicht gut verträgt mit Aktion? Dass das Leben im
«Hier und Jetzt» gänzlich auf Hoffnung für die Zukunft (= Zuversicht) verzichten muss?
Da habe ich eine ganz andere Meinung. Eine achtsame Lebenshaltung bedeutet nicht
Nabelschau, Egozentrismus und Weltflucht, sondern «bemerken, was geschieht – und
erinnern, was hilft und heilt» (Sylvia Wetzel). Achtsamkeit ist für mich vielmehr die
Kraftquelle, aus der ich in der Ruhe schöpfen kann, um aktiv im Leben (be-)stehen zu
können. Ohne Einatmen kein Ausatmen – und umgekehrt, so einfach ist das.
Bezogen auf die aktuelle Weltlage bedeutet das für mich: hinzusehen, nachzudenken und
politische Farbe zu bekennen. Und sich – je nach Neigung und Talent – für die «menschliche
Sache», für die «Biophilie» (die Liebe zum Lebendigen, Erich Fromm) zu engagieren. Anstatt
sich in Trübsal und Pessimismus von der Welt abzukehren und den Kriegstreibern und
Schwarzmalern das Feld zu überlassen. Wir haben genug von den Dystopien namhafter
Autoren gelesen und vielleicht bei Netflix gesehen; es wird Zeit, aktiv, achtsam und
zuversichtlich daran mitzuwirken, eine wirklich «schöne neue Welt» aufzubauen, einen
neuen Garten Eden anzupflanzen. Und das meine ich ernst und ohne jeden Zynismus.